vape comportement

Einführung


Sweetch hat am 7. Oktober 2019 an der VAPEXPO PARIS teilgenommen. An dieser Konferenz wurde über den Stand der Dinge auf dem Vape-Markt in verschiedenen Ländern informiert. Hier ist unsere Berichterstattung über die Gegebenheiten bei unseren Nachbarn und in den Vereinigten Staaten.

Eine Expertengruppe


Auf der Vapexpo in Paris hatten wir am 7. Oktober 2019 die Möglichkeit einer Konferenz mit Experten aus Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Spanien und den Vereinigten Staaten beizuwohnen. Das Thema dieser Gruppe war der Zustand in den verschiedenen europäischen Ländern, hauptsächlich in Bezug auf die spätsommerlichen Ereignisse. Natürlich war die Situation in den USA von besonderem Interesse.

Die Situation in Frankreich


Aurélie Crouzet vom Meinungsforschungsinstitut IFOP veröffentlichte Zahlen der letzten Untersuchung rund um den Vape-Markt zwischen den Jahren 2018 und 2019 :

In Frankreich ist die e-Zigarette mittlerweile gut eingeführt. Zur Hauptsache handelt es sich hierbei um etablierte Vaper. Der Markt wächst jedoch kontinuierlich mit dem steten Zustoß von Neueinsteigern. IFOP schätzt den Umsatz in Frankreich auf jährlich €800 Millionen mit steigender Tendenz. Allein zwischen 2018 und 2019 betrug die Wachstumsrate 20%.

Momentan gibt es 4,5 Millionen Vaper in Frankreich – aber leider sind es immer noch ⅔ davon die auch zur herkömmlichen Zigarette greifen.

Der typische französische Vaper ist derzeit ein etwa 40-jähriger Mann der hauptsächlich Gourmet-e-Liquides konsumiert. Die Anzahl von den Käufern der eigentlichen e-Zigarette bleibt relativ stabil.

Beobachtet wir zurzeit die Ankunft von pods mit vorgefüllten e-Liquide Patronen, jedoch hat die traditionelle elektronische Zigarette weiterhin einen Marktanteil von 76%.

Die meisten Vaper verwenden e-Liquides mit Nikotin, aber e-Flüssigkeiten ohne jeglichen Nikotinzusatz repräsentieren immer noch 10% des Marktes.

Bei diesen Zahlen ist zu beachten dass die IFOP-Ermittlungen kurz vor den amerikanischen Ereignissen dieses Spätsommers gemacht wurden.

vape e-cig suisse sweetch

Anderswo in Europa


Zur Erinnerung ; vor zwei Jahren mussten sämtliche europäischen Länder eine Richtlinie in das nationale Recht mit einbeziehen. Diese Europaweite Richtlinie über Tabakerzeugnisse (TPD = Tobacco Product Directive) bezieht sich nicht nur auf die Verarbeitung, die Präsentation und den Verkauf von Tabakerzeugnissen, sondern auch auf verwandte Produkte… einschließlich elektronische Zigaretten. Das Ziel von TPD ist die Garantie von einem hohen Maß an Qualität und Sicherheit für den Verbraucher.

Die jüngste Revision dieser Richtlinie über Tabakerzeugnisse konzentrierte sich hauptsächlich auf die Produktgestaltung ; von der Formulierung bis hin zur Verpackung. Auch definierte sie die zu befolgenden Regeln in Bezug auf den Verkauf, die Kommunikation und die Konformitätserklärung.

Hier ist ein Überblick was sich diesbezüglich in Europe seither getan hat ?

In Deutschland

2017 gab es landesweit etwa 3,7 Millionen Vaper, wobei der Umsatz €600 Millionen betrug. Seither hat sich der Deutsche Markt erheblich verlangsamt indem sich die Verbraucher ihre e-Zigaretten und e-Liquides hauptsächlich aus Frankreich und England beschafften.

Und warum ist das so ?

Es passiert darum weil die deutschen Behörden beim TPD-Erlass eine Frist von sechs Monaten vor der Inverkehrssetzung nicht nur für e-Flüssigkeiten – wie anderswo in Europa – sondern auch für die eigentliche e-Zigarettenausrüstung festlegten. Und da die Vape-Industrie noch relativ jung ist, und die technologischen Innovationen sehr schnell auf den Markt kommen, wollte niemand sich ein elektronisches Produkt anschaffen das bereits sechs Monate alt war.

Dieser Umstand zeigt deutlich dass die Behörden in Deutschland den Vape-Markt ganz und gar nicht verstehen. Schade !


In Spanien

In diesem Land ist der Vape-Markt um einige Jahre jünger als anderswo in Europa, vor allem daher weil es für die Industrie schwierig war abzuheben. Tatsächlich erlebten die Spanier im Jahr 2013 (als Vape anderswo auf unserem Kontinent erstmals erschien) eine Lipid-Lungenentzündungs-Epidemie. Leider wurde diese gänzlich der elektronischen Zigarette zugeschrieben, ohne jegliches Erwähnen dass es sich in Wahrheit um die gebrauchte e-Flüssigkeit handelte. Fälschlicherweise hat man somit die e-Zigarette schwerstens belastet – und dies, wiederum, hat den Markt-Einstieg erheblich erschwert… wenn nicht gänzlich verhindert !

Denn auch heute noch appelliert das spanische Gesundheitsministerium an die Zigarettenraucher nicht auf Vape umzusteigen und lediglich mit Hilfe von Arzneimitteln zu versuchen mit dem Tabakgenuss Schluss zu machen. Demzufolge gibt es landesweit heutzutage nur ca. 500 Verkaufsstellen von e-Zigaretten und / oder e-Liquides… im Vergleich zu fast 2‘700 Vape-Shops in Frankreich im Jahr 2018.

Hinsichtlich des gegenwärtigen Stands der Dinge müssen spanische Vaper wahrhafte Hindernisse überwinden damit sie den Zugang zu ihrer Zigarettenrauchen-Alternative weiterhin aufrecht erhalten können. Es ist daher nicht erstaunlich dass sich die Vape-Gemeinschaft kürzlich für eine Demonstration vor den Toren des Gesundheitsministeriums in Madrid mobilisiert hat.

Für den Kampf in Spanien wünschen wir ihnen allen viel Glück !


In Griechenland

Die Griechen haben schon vor dem Eintreffen von TPD im Jahr 2017 eine heftige Steuer von €1 auf Nikotinflüssigkeiten eingeführt. Der Vape-Markt wurde daher gleich zu Beginn gebremst und hatte nie eine wahrhafte Chance sich zu vergrößern. Heute gibt es lediglich ca. 400'000 Vaper im ganzen Land.

Die heftige Steuer veranlasst viele der griechischen Vaper dazu auf sich Schmuggelware anzuschaffen. Wobei den anderen schließlich nichts anderes übrig beibt als mit 0 mg Nikotin zu Vapen.

Und was tun diese Vaper um den Nikotinmangel nicht zu verspüren ? Sie rauchen weiterhin herkömmliche Zigaretten !

Auch ermöglicht dieser Umstand den Vormarsch von erhitztem Tabak – mit der zusätzlichen Hilfe der griechischen Behörden die weiterhin behaupten dass Vape gefährlich ist.

Nicht erstaunlich dass das Land, in dem 33% der Einwohner Zigarettenraucher sind, den traurigen Rekord für die meisten Raucher in Europa inne hält. Erneut : Schande !


In Italien

Bei den Italienern sind die Spielverderber der Vape-Industrie das Internet-Verkaufs-Verbot und eine spezielle €4 Steuer pro 10-ml-Flasche e-Flüssigkeit. Somit explodierte der Preis für e-Liquides erheblich, und dies wiederum ist wahrlich keine Ermutigung für Zigarettenraucher mit Hilfe der e-Zigarette von ihrem Laster loszukommen. Dem Staat ist es somit gelungen die Zigarettenraucher vom Vape abzulenken, anstatt einen Ausweg für den Tabakkonsum zu schaffen.

Der Markt für elektronische Zigaretten wurde daher erheblich gebremst, und der Platz für Produkte mit erhitztem Tabak hat sich erweitert. Darüber hinaus wird, im Gegensatz zu der vehementen €4 Steuer pro 10-ml-Flasche e-Liquides , pro Packung iQos (Philip Morris) lediglich eine Gebühr von €1,27 erhoben, oder gar nur €0,77 für Glo (B.A.T.). Aber dies ist ja kaum verwunderlich, hat doch der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi damals in den Jahren 2014 und 2016 die iQos-Herstellungsstätte mit überaus großer Begeisterung eingeweiht.

Demonstrationen der italienischen Vaper gab es immer mehr, und es ist ihnen schließlich gelungen die Regierung zu veranlassen nicht nur das Vape-Internet-Verkaufs-Verbot gänzlich aufzuheben, sondern die Spezial Steuer pro 10-ml-Flasche e-Flüssigkeit mit Nikotin auf €0.80 abzusenken, und auf sogar nur €0.04 pro ml für e-Liquides ohne Nikotin.

Trotzdem wird in Italien die momentane Anzahl der Vaper auf lediglich 1,5 Millionen Nutzer geschätzt. Auch hier ist dies ein tiefer Schlag für die öffentliche Gesundheit !
vape usa sweetch suisse e-cig

Und wie ist die Situation in den Vereinigten Staaten ?


Dimitris Agrafiotis, Präsident der Tennessee Smoke Free Association, überquerte eigens für die VAPEXPO PARIS den Atlantik.

« Ich entschuldige mich für das verantwortungslose Verhalten meiner Regierung, welche die Anstrengungen zunichte macht die schon seit 10 Jahren in Frankreich und in anderen europäischen Ländern unternommen wurden ! »

Dies ist die Ansicht von Mr. Agrafiotis… und es sei nicht das erste Mal dass die US-Behörden es versuchen die Vape-Industrie zu zerstören. Da war diese Panik-Welle bezüglich dem Vorhandensein von Diacetyl in e-Liquides – welche als Epidemie der "Popcorn-Krankheit" bezeichnet wurde. Auch den Medienrummel rund um die Batterieexplosionen bei e-Zigaretten muss erwähnt werden. Das gleiche gilt für die Einführung einer speziellen Besteuerung für Vape-Produkte.

Heutzutage ist es in den USA eine fabrizierte, Kollektivhysterie die Vape dauerhaft verbannen will ! Und dies nur weil einige Personen es für klug hielten den illegalen Drogenmarkt mit verfälschten e-Flüssigkeiten zu beliefern. Und diese landesweite Krise ist weitaus schwerwiegender als alles andere bisher geschehene. Sind es doch die US-Behörden die den Verbraucher absichtlich manipulieren indem sie sie ihn erschrecken !

Einige amerikanische Marktdaten


Zunächst ist erwähnenswert dass der Vape-Markt in den USA bei jährlich ungefähr $10,2 Milliarden Umsatz liegt, und dies ist einschließlich $4,4 Milliarden Umsatz für wiederaufladbare, traditionelle e-Zigaretten. Landesweite beträgt die Anzahl der Vaper etwa 11 Millionen Personen, und es gibt schätzungsweise 10'000 Vape-Shops. Davon schließen momentan jedoch täglich ca. 100 – hervorgerufen von der kollektiven Hysterie !

Somit gibt es immer mehr US-Unternehmen in diesem Sektor die schließen, und eine immer wachsende Anzahl von Arbeitnehmern und Arbeitgebern die dem Arbeitslosenlager zustoßen – während sich die Vaper wieder dem Tabakkonsum zuwenden werden. Und dieser Umstand kann / wird den globalen Markt beeinflussen.

Das Schlimmste an dieser Krise ist die Klarheit (jetzt) zu wissen welche Produkte für die Vergiftungen schuldig sind… und zum Tode dieser unglücklichen Vaper führte. Kaum zu glauben das die Massenmedien es seltsamerweise nicht für angebracht hielten diese Informationen weiterzugeben. Nämlich das Vorhandensein von Vitamin E-Acetat ; einer öligen Substanz die zur Verbesserung der Löslichkeit von THC verwendet wird, sowie von Myclobutanil-Rückständen ; einem in Cannabis verwendeten Fungizid – welches übrigens zur Anwendung in Europa verboten ist ! Dazu kommt der Umstand dass sämtliche der verwendeten e-Flüssigkeiten die diese Produkte enthielten aus dem illegalen Drogenmarkt stammten ! Mit dem Vape und der e-Zigarette haben die Erkrankungen und die Todesfälle überhaupt nichts zu tun !

Dimitris Agrafiotis vertritt die Ansicht dass alles rund um die Vape-Industrie zusammenbrechen wird. Und dies nur mit dem einen Ziel damit Platz geschaffen wird für die Produkte der großen Tabak- und Pharmaunternehmen. Nur sie sind nämlich mächtig genug – und haben die nötigen Mittel dazu – ihre Produkte mit komplizierten und exorbitanten Vorschriften dem Markt aufzuzwingen !

Und, übrigens ; wenn diese Unternehmen hinsichtlich der Risikominderung wirklich so besorgt wären, warum hören sie nicht einfach auf Zigaretten herzustellen ? Warum tun sie nichts um gemeinsam mit der völlig unabhängigen Vape-Industrie gegen die amerikanischen Behörden anzutreten und zu kämpfen ?

Fazit


Am Montag 7. Oktober 2019 war auf der Vapexpo eine Expertengruppe aus verschiedenen Ländern anwesend. In einer Konferenz beschrieben diese Personen die aktuelle Situation rund um den Vape herum in ihrer jeweiligen Heimat. Mit Ausnahme von Frankreich, wo es der Vape-Industrie ziemlich gut geht, ist die Lage in Deutschland, Griechenland, Spanien, Italien und in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht so gut.

Unsere europäischen Nachbarn mussten – und müssen weiterhin – sich mit absurden und oft kontraproduktiven Entscheidungen der zuständigen Behörden auseinandersetzen. Wobei der große Preis der totalen Verantwortungslosigkeit eindeutig der amerikanische Regierung zusteht ; haben doch die USA kurzerhand beschlossen den Vapern den Krieg anzusagen !

Abschließend möchten wir den Wissenschaftler, Tabakologe spezialisiert auf die Abhängigkeit vom Zigarettenrauchen, Berater für öffentliche Gesundheit und außerordentlicher Professor an der University of Nottingham ; Jacques Le Houezec, zitieren. Seine Ansprache am Ende der Konferenz schloss er mit folgendem Satz : « Es gibt nicht viele Jobs wo man jeden Tag Leben retten kann ! »

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Wir würden uns freuen Sie schon bald wieder beim Lesen eines zukünftigen Beitrags begrüßen zu dürfen.

Das Sweetch-Team.